Auf dieser Seite möchten wir einmal eine Auflistung geben in welchen Bereichen wir weiter denken, was wir schon besser machen, oder aber auch was wir noch verbessern möchten.

 

 

Unsere Angler Herde alter Zuchtrichtung

 

Der hohe und nicht nachhaltige weltweite Fleischkonsum hat enorme Folgen auf das Klima. Die Menschheit muss ihr Konsum- und Nachhaltigkeitsverhalten radikal ändern. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden Milch und Fleisch wieder in einen gesunden Kreislauf zu bringen.

In den heutigen landwirtschaftlichen Strukturen ist es meist so das sich Höfe nur auf einen Betriebszweig konzentrieren, entweder die Milchproduktion oder die Mast. Und damit der Bauer überhaupt überleben kann wurden normale gesunde Rinderrassen zu Hochleitungsrassen über Jahrzehnte hin gezüchtet. Milchkühe sollen möglichst viel Milch geben, Fleischrassen möglichst viel Fleisch ansetzen. Dazu benötigen die Tiere aufwendig angebautes Kraftfutter. Die Mägen der Rinder haben sich mittlerweile darauf eingestellt. Die gewünschte Hochleistung wird ohne das Kraftfutter nicht mehr erreicht. Betrachtet man nur den Bereich "Fleischproduktion" so könnte man den Eindruck bekommen das doch alles in Ordnung ist. Die geborenen Kälber werden mittlerweile oft muttergebunden aufgezogen, die Kühe geben ihre wenige Milch komplett dem Kalb, und egal welches Geschlecht, die Rinder werden bis zur Schlachtreife gemästet und vermarktet. So weit so gut. Bei der "Milchproduktion" sieht es aber ganz anders aus, der Bauer muss von der Milch leben die die Kühe geben. Damit der Mensch an die wertvolle Milch kommt, müssen die Kühe einmal im Jahr ein Kalb gebären. Das Dilemma nimmt seinen Lauf. Oft werden die Kälber direkt der Mutter weggenommen damit gar nicht erst eine Bindung entstehen kann, zudem kann der Bauer möglichst früh anfangen die Kuh zu melken. Denn er ist ja meist abhängig von einer Molkerei und muss viel Milch liefern. Die Bauern bekommen aber nicht genügend Milchgeld von der Molkerei und stehen mit dem Rücken zur Wand. Und so werden häufig die auf Hochleistung gezüchteten Holstein Kühe zur Milchproduktion eingesetzt. Doch diese Rasse hat noch ein großes Problem, die männlichen Kälber setzen kaum Fleisch an und sind somit ein nicht erwünschtes "Nebenprodukt" die dem Bauern nur Kosten verursachen. Kälber dürfen mit 4 Wochen transportiert werden, und so werden auf den meisten Betrieben die Kälber dann auch abgegeben. Der Bauer bekommt nur wenig bis gar kein Geld für diese Tiere. Er kann seinen Hof also nur über die Milch bewirtschaften. Trotzdem zeigen mittlerweile einige Bauern Mut und ziehen die Kälber muttergebunden auf, heißt die Kälber saufen bei der Mutter oder bei einer Amme. Der Bauer verzichtet also schon auf einen gewissen Teil Milch um seinen Unterhalt zu verdienen. Eine muttergebundene Kälberaufzucht macht aber nur Sinn wenn die Kälber dann auch mehr Fleisch ansetzen. Dazu werden dann die sogenannten Zweinutzungsrassen eingesetzt. Die Kühe geben weniger Milch, die Bullenkälber setzen aber Fleisch an.

Wir möchten ganau an diesem Punkt ansetzen. Da wir auch richtig guten Käse und andere Milchprodukte verkaufen möchten, müssen wir wieder lernen eine Herde ganzheitlich zu betrachten. Kühe, welche ein gesundes Maß an Milch geben, und die Rinder trotzdem Fleisch ansetzen. Für uns sind dafür die Angler die idealen Tiere. In die gehornten Angler alter Zuchtrichtung wurden kaum andere Rinderrassen eingekreuzt. Sie sind besonders robust, passen sich gut den extremen Klimaveränderungen an, ihre Mägen sind in der Lage Gras (kein Kraftfutter) zu hochwertiger Milch (5 % Fett) zu verwerten. Zudem sind sie leichtkalbig und haben ein ruhiges Gemüt, perfekte Rinder für die ökologische Landwirtschaft. Die Angler werden auch das Butterrind genannt, jedoch sind sie wegen der geringeren Milchleistung vor dem Aussterben bedroht. Nur noch ca. 350 Muttertiere gibt es in Deutschland. Um diese gute Genetik zu sichern und weiter zu züchten, haben wir aus vier Betrieben in Deutschland Angler Rinder gekauft. Mittlerweile umfasst unsere Herde ca. 50 Tiere, Bullen, Kühe, Ochsen & Kälber. Momentan arbeiten wir mit drei Höfen zusammen, jeder Hof hat seine eigene Genetik. Drei Bullenkälber stehen mittlerweile bei der Familie Bodden in Goch auf der Weide, eine Herde mit Deckbullen bei der Familie Zens auf dem Schauhof in Willich, eine weitere Herde mit Deckbullen bei der Familie Holz auf dem Holzhof in Straelen. Die Höfe bekommen von uns ein faires Pensionsgeld pro Tier und Tag. So sind wir in der Lage das bestehende System der Milchwirtschaft zu durchbrechen und unabhängig zu arbeiten, mit mehr Tierwohl in der Aufzucht und Haltung. Sie als Kunde machen dies möglich. Nur wenn Sie bei uns Fleisch und Milch kaufen unterstützen sie diese einzigartige Wertschöpfungskette.

Hier am Niederrhein, für den Niederrhein.

 

 

Zweinutzungshuhn / Hähne:

 

Seit 2020 verkaufen wir in unserer Metzgerei nur noch Tiere der ÖTZ (Ökologischen Tierzucht), alle aufgewachsen auf dem Geflügelhof Bodden in Goch. Das ist eine richtig große Aufgabe für uns, denn bei den Boddens werden neben den Zweinutzungshennen auch die Zweinutzungshähne, die reinrassigen Hühner / Hähne (aus denen das Zweinutzungstier gekreuzt wird) und die Elterntiere gehalten. Im Verbund spielen wir als Metzgerei eine immens wichtige Rolle um den Kreislauf so richtig rund zubekommen. Denn wir versuchen alle Tiere zu gegebener Zeit respektvoll zu verarbeiten. Als gefrorene Suppenhühner verkaufen wir nach dem Legezyklus (14-16 Monate) die Zweinutzungshennen und die Legehennen der reinrassigen Linie Bresse. Knapp 300 Eier haben die Hennen in ihrem Leben dann gelegt, durch die gute Fütterung und dem vielen Auslauf kommen die Hennen trotzdem noch auf ein gutes Schlachtgewicht von 1,8-2 kg. Ein richtig gutes gesundes Suppenhuhn also. Die Hennen der Rasse New Hampshire und White Rock werden bei uns für Fleisch- & Wurstwaren zerlegt und verarbeitet. Die Filets eignen sich wunderbar für Salat oder aber auch für Kochschinken. Aus dem Schenkelfleisch stellen wir Aufschnitt & Grillwürstchen her.

Die Hähne werden alle aufgezogen und zwischen der 17.-19. Lebenswoche geschlachtet. Zum Vergleich: Ein normales Schlachthähnchen hat schon nach maximal 4 Wochen das Schlachtgewicht erreicht und kann sich nicht mehr artgerecht bewegen. Unsere Hähne können sich wie Vögel benehmen und haben bis zum Schluß viel Auslauf. Dementsprechend ist das Schenkelfleisch auch härter als bei normalen Masthähnchen. Die ganzen Hähne oder Schenkel brauchen im Ofen bei niedriger Temperatur (140-150 °C) ca. 90 Minuten um perfekt zart zu werden. Bis auf ein paar Hähne, die wir als Brathähnchen verkaufen, werden alle Tiere Woche für Woche in unserer Fleischerei zerlegt und verarbeitet. Im Verkauf finden Sie Hähnchen, Schenkel, Filets und Grillsteaks. Das restliche Fleisch verarbeiten wir zu Wurstwaren.

Damit der Bauer aber auch so richtig glücklich ist und vernünftig arbeiten kann, verwerten wir auch die alten Zucht- & Elterntiere. Auch diese Tiere werden ökologisch und mit viel Auslauf gehalten. Weltweit bisher einzigartig. Selbst im Biobereich werden bisher Zuchttiere in Käfigen gehalten.

Zudem haben wir uns, wie kein Anderer, auf die Ganztierwertung spezialisiert. Alle Tiere werden in der eigenen Hofschlachterei in Goch geschlachtet und bei uns in Krefeld zerlegt und verarbeitet. Aus den Knochen (Karkassen) kochen wir unsere schmackhafte Hühnerbrühe bzw. stellen unser eigenes Aspik her. Die Hühnerbrühe benutzen wir dann wiederum um unsere Brühwurst, Suppen oder Saucen herzustellen. Köpfe, Hälse, Füße und Mägen trocknen wir zu Hundefutter.

Eine wöchentliche Frischvermarktung von Teilstücken und Wurstwaren vom Zweinutzungshuhn ist bisher einmalig in Deutschland.

 

 

Eier:

 

Seit 2020 verkaufen wir in unserer Metzgerei nur noch Eier von allerhöchster Qualtät, Zweinutzungseier. Warum allerhöchster Qualität? Reicht BIO oder Freilandhaltung nicht aus? Wir sagen ganz klar NEIN! Ein Bio- oder Freilandei sagt eigentlich nur aus, wie die Legehennen gefüttert werden und wieviel Auslauffläche die Tiere haben. Die Haltungsform gibt aber leider überhaupt keine Auskunft über die Hühnerrasse, geschweige denn ob die "Brüder" der Legehennen aufgezogen oder direkt als Küken getötet wurden. Das 'normale' Prozedere ist so: Der Bauer bestellt bei seinem Junghennenaufzuchtbetrieb Legehennen zum Einstallen, meistens eine Hochleistungslegerasse die über Jahrzehnte immer weiter optimiert wurde, möglichst viele Eier zu legen. Nach ca. einem Jahr haben die Legehennen ausgedient, wenn sie Glück haben landen diese Tiere in den Suppentopf und werden so noch verwertet. Dies ist aber häufig überhaupt nicht der Fall. Da die Henne ausschließlich nur auf Legeleistung gezüchtet wurde, besteht sie fast nur aus Haut & Knochen und wiegt nur ca. 1 kg. Dazu kommt noch die Frage nach dem Bruder der Henne. Ca. 50 % der ausgebrüteten Eier sind männliche Tiere. Wenn der Bauer jetzt 150 Legehennen für seinen Mobilstall bestellt hat, was ist mit den 150 männlichen Küken passiert? Wurden Sie direkt getötet? Oder hat sich ein Betrieb erbarmt die Bruderhähne aufzuziehen? Alles Fragen die geklärt werden sollten, denn da die Züchtung sich auf das viele Eierlegen konzentriert hat, wurde der Hahn vergessen und setzt sehr wenig Fleisch an. So wenig, das es bei den hohen Schlachtkosten eigentlich nicht wirtschaftlich ist den Hahn zu schlachten, mal abgesehen vom Futter welches gebraucht wurde.

Wir finden das es so nicht weiter gehen kann, wir möchten ehrliche Eier verkaufen. Deswegen arbeiten wir seit Anfang 2020 ganz eng mit der ÖTZ (Ökologische Tierzucht) und dem Geflügelhof Bodden in Goch zusammen. Die ÖTZ züchtet auf dem Hof Bodden das Zweinutzungshuhn. Ein Huhn welches ein normales Mittelmaß an Eiern legt und auch noch Fleisch ansetzt. Und auch die Hähne setzen Fleisch an und werden alle auf dem Hof Bodden groß gezogen. Bis zur 19. Lebenswoche haben die Tiere viel artgerechten Auslauf und dürfen so richtig Vogel sein. Seit Dezember 2021 wird sogar direkt auf dem Hof geschlachtet, so müssen die Tiere keine langen Transportwege erleiden. Aber nicht nur im Laden verkaufen wir die Zweinutzungseier, sondern verwenden sie auch nur noch in der Produktion. Das geht sogar soweit, das wir mittlerweile unsere eigene Mayonnaise für unsere hauseigenen Salate herstellen.

Und da eine Junghenne mit kleinen Eiern anfängt zu legen, bekommen Sie bei uns auch, je nach Verfügbarkeit, die besonders schmackhaften S Eier von den ersten Legeversuchen! Eine richtig runde Sache!

 

 

Wildschwein, Reh, Damwild & Hirsch:

 

- Unsere Jäger schießen nur einzeln vom Ansitz, Tiere aus Drück- oder Treibjagden führen wir nicht

 

 

Änderungen und Irrtümer vorbehalten